Die Stiftung Moritzbastei ist seit 1993 verantwortlich für die letzte erhaltene Bastion der alten Leipziger Stadtbefestigungsanlagen. Im Auftrag der Stiftung wird die Moritzbastei als Ort kultureller, akademischer und internationaler Begegnung betrieben.
Die Satzungszwecke sind:
- Denkmalpflege: der Erhalt des Kulturdenkmals Moritzbastei für die Allgemeinheit
- Kultur: Beförderung akademischer Kultur, Nachwuchsförderung
- Internationaler Austausch: Beförderung des europäischen Gedankens
Die aktuelle Satzung der Stiftung Moritzbastei steht hier als PDF zum Download bereit.
Gremien der Stiftung:
Die Arbeit der Stiftung wird von einem Vorstand geleitet, dem u.a. satzungsgemäß die Rektorin der Universität Leipzig und traditionell ein studentischer Vertreter angehört. Derzeit gehören dem Vorstand an:
Prof. Dr. Eva Inés Obergfell (Vorsitzende)
Dr. Olaf Hirschfeld
Johannes Wünsch
Daneben wird die Stiftung von einem Kuratorium überwacht und beraten. Ein Teil seiner Mitglieder können von der Stadt Leipzig, dem Freistaat Sachsen und dem StudentInnenRat der Universität Leipzig benannt werden. So soll die Stiftung lokal verankert bleiben und ihre Arbeit im Leben der Stadt wirksam sein. Derzeit gehören dem Kuratorium an:
Prof. Dr. Thomas Lenk (Vorsitzender, Universität Leipzig)
Dr. Skadi Jennicke (Kulturbürgermeisterin der Stadt Leipzig)
Dr. Birgit Jänichen (Ausländerbeauftragte der Universität Leipzig)
Ute Schäfer (Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH)
Volker Bremer (Leipzig Tourismus und Marketing GmbH)
Studentischer Vertreter (aktuell nicht besetzt)
Die Geschichte der Stiftung
Seit dem Beginn des Wiederaufbaus der Moritzbastei im Jahr 1974 ist das Festungsbauwerk eng mit der Universität Leipzig verwoben. Auf studentische Initiative hin begannen am 30. März 1974 die Ausgrabungen an der verschütteten Bastei, an der sich bis zur Eröffnung über 30.000 Studenten beteiligen sollten.
Mit der Übergabe der fertig gestellten Moritzbastei an die Universität Leipzig im Jahr 1982 wurden die Gewölbekeller zum „Zentralen Studentenklub“. Aufgrund der Beliebtheit und der Vielfalt des kulturellen Angebotes bezeichnete man die Moritzbastei als „größter Studentenklub Europas“.
In den bewegten Jahren der friedlichen Revolution und der staatlichen Wiedervereinigung Deutschlands war die Moritzbastei Ort des gedanklichen Austausches, wo ungezählte Diskussionen und Debatten über den Zustand und die Zukunft der Gesellschaft diskutiert wurden.
Gründung der Stiftung 1993
Mit dem Inkrafttreten des Säschsische Hochschulgesetz von 1993 musste die Univerisität Leipzig ihre Funktion als Betreiberin der Moritzbastei aufgeben. Sowohl die Stadt Leipzig als auch der Freistaat Sachsen und die Universität waren sich einig, dass die Moritzbastei als Kultureinrichtung und Denkmal erhalten bleiben und die die Beschäftigten eine berufliche Perspektive finden sollten.
Auf Initiative des damaligen Rektors der Universität, Prof. Dr. Cornelius Weiss, wurde die Gründung einer universitären Stiftung umgesetzt, der Stiftung Moritzbastei. Die Stiftung Moritzbastei unterzeichnete einen Erbpachtvertrag mit der Stadt Leipzig und gründete eine Betriebs-GmbH, von der die bisher bei der Universität angestellten Moritzbastei-Mitarbeiter übernommen wurden.
Die Stiftungssatzung legt die Nutzung der Moritzbastei als Ort des kulturellen und akademischen Austausches vor. Den Vorsitz im Stiftungsvorstand, dem ein Mitarbeiter der Universität und ein studentischer Vertreter angehören, hat automatisch der Rektor der Universität. Im Kuratorium der Stiftung wachen unter anderem Vertreter der Stadt Leipzig und der Studentenschaft darüber, dass der Stiftungszweck erfüllt wird.
Neuorientierung ab 2004
In den Jahren der Neugestaltung des Campus am Augustusplatz nach 2004 begannen auch umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Moritzbastei. Von 2009-2013 wurde so die Außenhülle der Moritzbastei grundlegend erneuert, um witterungsbedingte Bauschäden zu beheben und die Denkmalsubstanz zu konservieren. Der Erhalt des Kulturdenkmals Moritzbastei ist seitdem ein wichtiger Schwerpunkt der Stiftungsarbeit.
Seit 2016 widmet sich die Stiftung Moritzbastei verstärkt der Vermittlung der historischen Bedeutung der Moritzbastei für die Stadtgeschichte. Durch Führungen und Veröffentlichungen aus dem Archivbestand wird der Öffentlichkeit ermöglicht, sich dem Kulturdenkmal und seiner Geschichte zu nähern.
Die kulturelle Arbeit der Stiftung Moritzbastei konzentriert sich auf gemeinnützige Veranstaltungen des akademischen Lebens und der Nachwuchsförderung. So werden unter anderem das bundesweite Jazznachwuchsfestival jazz talentzz, das Leipzig Pop Fest und die Konzertreihe KLASSIK underground (siehe Kultur) unter der Schirmherrschaft der Stiftung veranstaltet.
Der Pachtvertrag mit der Stadt Leipzig endet zum 31.12.2026. Das nächste wichtige Ziel der Stiftung ist eine Erneuerung der Pacht, um die Moritzbastei langfristig als Ort kultureller Begegnung im Herzen von Leipzig zu sichern und die Interessen der Stiftung weiter verfolgen zu können.